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Bilder & Test des Canon 2x III Extenders

Brennweite ist meistens nur durch noch mehr Brennweite zu ersetzen. Da Canon allerdings ein kleines Vermögen für wirklich große Brennweiten verlangt, ist der günstigste Weg sich schlicht einen Extender zu kaufen. Die Bildqualität leidet natürlich darunter und man verliert zwei Blendenstufen, aber gewinnt eine um den Faktor Zwei verlängerte Brennweite. Das kann zum Beispiel praktisch sein, um scheue Insekten oder andere Tiere noch ablichten zu können. Ich habe lange im Netz gelesen & verglichen – mich letztendlich aber doch für den originalen Extender von Canon entschieden. Günstigere Alternativen gibts zum Beispiel von Kenkoo, aber ich habe zu häufig von Problemen mit der Canon Kamerafirmware und diesen Extendern gelesen. Traumflieger überzeugte mich dann auch von dem III’er, also der aktuellsten Generation, da diese den geringsten Auflösungsverlust besitzt und insbesondere kaum zusätzliche chromatische Aberration ins Bild bringt. Leider habe ich kaum Berichte dazu gefunden wie dieser Extender mit dem alten Canon 70-200 2.8 L ohne IS harmoniert. Also habe ich mich quasi ins Blaue hinein auf die Lauer auf günstige Gebrauchtware gelegt und wurde ein wenig später auch zu einem guten Preis fündig.

Äußerlich macht er nicht all zu viel her. Die Farbe passt nicht ganz zu dem alten Canon 70-200 L’er, da der Extender etwas bläulicher aussieht – das fällt allerdings kaum auf. Er fasst sich L typisch sehr wertig an und zeigt keinerlei Fertigunsfehler. Außerdem ist er wie viele andere L Produkte gegenüber Spritzwasser gewappnet. Leider ist die äußere Hülle aus Plastik gefertigt, was ich persönlich ein wenig schade finde. Vermutlich wollte Canon nicht, dass die Belastung des Handgelenks ins unermessliche geht und versucht ihn deshalb möglichst leicht zu bauen (227 g).

Kommen wir zum wesentlichen Teil – Bildqualität: Die Bildqualität ist tatsächlich gerade noch mit sehr gut zu bewerten. Der Auflösungsverlust im Zentrum liegt geschätzt bei ca. 100 Linien. Zum Rand hin wird dieser merklich stärker, aber übersteigt 200 Linien nicht. Feinere Detail bleiben also nach wie vor erhalten. Wesentlich deutlicher ist die Randabschattung: Zum Rand hin verliert man ca. 1,5 Blendenstufen Helligkeit, was sehr gut sichtbar ist. Was auch auf keinen Fall vergessen werden darf: Der Extender verkleinert die größte Blende des Objektivs um den Faktor Zwei. D.h. aus einem f2.8’er Objektiv wird ein f5.6’er. Das ist deshalb wichtig, weil der Autofokus von Canon-Kameras nur bis Blende 5.6 funktioniert. Der Extender ist auch zu den f4.0’er L Teleobjektiven kompatibel, allerdings verliert man mit ihm auch den Autofokus, da die maximale Blendenöffnung auf 8.0 fällt. Zusammenfassend bin ich dennoch voll zu frieden mit dem Extender. Man gewinnt ein ganzes Stück Flexibilität.

Die Beispielaufnahmen wurden lediglich farblich ein wenig nachbearbeitet und der Ausschnitt leicht beschränkt.

Olympus Photography Playground mit einer Canon

Vor ein paar Wochen war ich hier unterwegs. Das ganze nennt sich Olympus Photography Playground. Dort entwickeln Künstler ein Setting in dem man sich frei bewegen kann und auf jeden Fall fotografieren darf. Das ganze fand im Vorjahr in Berlin statt und die Bilder, die dort gepostet wurden, machten auf jeden Fall Lust mal selbst sowas zu entdecken. In Hamburg war das ganze leider ein bisschen kleiner, aber gerade der erste Raum war ziemlich beeindruckend. In der Mitte des Raumes stand ein Zelt welches von innen mithilfe von vier Beamern beleuchtet wurde. Dargestellt wurde der Verlauf eines Gewitters inklusive Soundeffekte.

Im Anschluss habe ich so noch ein paar Bilder in Hamburg geschossen, wenn man schonmal da ist. 😉 Auf den letzten beiden Aufnahmen sieht man die Lufthansa Technik Crew beim HSH Nordbank Run bei dem auch ein Freund von mir mitlief.

Magiclanterns Dual ISO Modul

Bevor ich auf die Installation der nötigen Komponenten komme, kläre ich erstmal auf was Dual ISO eigentlich bedeutet und warum das Vorteile bieten kann.

Kamerasensoren können keinen beliebig großen Dynamikumfang einfangen. Steht man beispielsweise in einem Tunnel und fotografiert nach draußen, erscheint entweder der Tunnel beinahe schwarz oder der Ausgang erscheint komplett weiß. Bei beiden Phänomenen gelangt der Sensor an seine Grenze und es gehen Informationen im hellen/dunklen Bereich des Bildes verloren. Selbstverständlich kann man dank RAW-Entwicklung noch einiges aus den Tiefen oder den Höhen an Information zurück gewinnen, aber gerade bei den Tiefen erkauft man dies mit Rauschen. Ich habe hier ein Bild aus meinem Zimmerfenster, was hier als Beispiel dienen soll.

Aufgenommen mit ISO 100 und so belichtet, dass draußen alles gut sichtbar ist.
Aufgenommen mit ISO 100 und so belichtet, dass draußen alles gut sichtbar ist.

Selbstverständlich kann man nun im RAW-Entwickler seiner Wahl (hier: Lightroom 5.7) die Tiefen ordentlich hoch ziehen. Wenn das nicht reicht, kann man auch noch die Belichtung hoch drehen und gleichzeitig die lichteren Bereiche wieder runter ziehen, um den maximalen Dynamikumfang aus dem Bild zu kitzeln.

Gleiches Bild, +1,5 EV +100 Tiefe, -80 Lichter
Gleiches Bild, +1,5 EV +100 Tiefe, -80 Lichter

Selbst im kleinen Bild ist schon Farbrauschen und Banding sichtbar.

Es wäre schön, wenn es möglich wäre im zu hellen Bereich mit einer Empfindlichkeit von ISO 100 zu fotografieren, während gleichzeitig die zu dunklen Bereiche mit ISO 1600 abgetastet werden würden. Leider gibt es diese Option bei Canon von Haus aus nicht. Aber Glücklicherweise haben die Entwickler von Magiclantern großes Vollbracht und genau dieses Feature implementiert. Über die Nightly Builds erhält man auch das Dual ISO Modul. Am besten aktiviert man auch gleich das ETTR Modul, da die beiden eng zusammen gehören und gut zusammen arbeiten. Nun kann man über das Canon Menü den ISO Wert für die hellen Bildbereiche und über das ML-Menü den ISO Wert für die dunklen Bereiche festlegen. Ich habe ISO 100/1600 gewählt und wieder nach draußen belichtet.

IMG_9203-dualiso
DualISO Bild 100/1600, +1,5 EV, +100 Tiefe, -80 Lichter

Man sieht kein Banding mehr, das Farbrauschen ist extrem vermindert, lediglich das Grundrauschen von ISO 1600 ist sichtbar, ließe sich aber mit Lightroom noch sehr gut in den Griff kriegen.

Ich finde, dass sich das Ergebnis durchaus sehen lassen kann. Man erhält damit quasi HDR Bilder ohne mehrere Aufnahmen machen zu müssen. Gerade für bewegte Motive ist dies wichtig. Intern passiert in der Kamera folgendes: Jede gerade Zeile vom Sensor wird mit ISO 100 und jede ungerade Zeile mit ISO 1600 abgetastet. Eine kleine Schattenseite gibts natürlich: Man verliert in sehr hellen und sehr dunklen Bereichen die Hälfte der vertikalen Auflösung. In den mittleren Bereichen bleibt die volle Auflösung erhalten.

Im folgenden Beitrag zeige ich meinen Workflow in Lightroom. Direkt aus der Kamera sind diese Dual ISO Bilder leider nicht nutzbar.