Clover nach einer Ubuntu Installation reparieren

Neulich war es soweit und ich brauchte neben meinem Windows und macOS noch Ubuntu (20.04, um genau zu sein). Windows und macOS teilen sich bei mir eine NVMe SSD und werden von Clover gebootet. Ubuntu sollte auf eine weitere SSD, um das Triple Boot System nicht all zu kompliziert zu machen. Bei der Installation habe ich strikt darauf geachtet, dass Grub nur auf dem richtigen Laufwerk landet und auch angehakt, dass Ubuntu sonst nichts an irgendwelchen anderen Bootloadern ändern sollte. Natürlich ging das schief – ich dachte zuerst, dass Clover nun kaputt sei, aber nein…

Ubuntu verändert einfach den ersten EFI Eintrag zum Booten im EFI des Mainbaords und biegt diesen um auf die eigene Platte. Das ist halt wenig hilfreich. Man kann natürlich über ein manuelles Booten von der richtigen Platte Clover wieder starten, sofern Ubuntu nicht genau den überschrieben hat. So war das bei mir. Also habe ich mir die UEFI Shell von Clover geschnappt und bin dieser Anleitung gefolgt. Diese möchte ich hier auf Deutsch und mit Ergänzungen nochmals niederschreiben:

Vorbereitung

  1. Bootbaren USB Stick mit Clover erstellen. Download
  2. F12 (in meinem Fall) tippen, bis die Auswahl der Festplatten/Sticks zum Booten kommt,
  3. Clover Stick wählen,
  4. macOS booten,
  5. Festplattendienstprogramm starten,
  6. und die UUID der Festplattenpartition notieren, auf der Clover intern installiert ist.

Clover EFI Shell nutzen und die Boot Reihenfolge im EFI korrigieren:

  1. Wieder über F12 Clover starten,
  2. Cover EFI Shell starten
  3. und ein Bild vom englischen Tastaturlayout daneben legen.
  4. In der EFI Shell map tippen.
  5. In meinem Fall waren das seitenweise Ergebnisse mit Partitionen, die mit PageUp und PageDown gescrollt werden können.
  6. Nach der UUID der internen Clover Partition suchen und FS#, wobei das # für eine Zahl steht, notieren.
  7. Nun muss dem EFI gesagt werden wo es die Clover Partition findet und das XY ersetzt werden durch einen Booteintrag im EFI, den man überschreiben will. In der Regel will man einfach den 0ten überschreiben, sodass Clover immer als ersten gebootet wird. Hier der Befehl, der das alles bewerkstelligt. : bcfg boot add 00 FS#:\EFI\CLOVER\CLOVERX64.EFI CloverUEFI Das Hashtag auch nicht vergessen. 😉 „CloverUEFI“ kann durch einen beliebigen Namen (ohne Leerzeichen) ausgetauscht werden.
  8. bcfg boot dump sollte nun den neuen Starteintrag an erster/nullter Stelle zeigen.
  9. Mit exit verlassen wir die UEFI Shell und schalten den PC aus.
  10. Nach einem Neustart ohne Clover Boot Stick startet der PC von der Clover Platte und alles ist wieder beim alten.

So „einfach“ macht repariert man seinen Clover Bootloader nach einer Ubuntu Installation — wenn man keine Probleme hat, dann schafft man sich eben einfach welche. 🙂

VRR: cac-1085 und LG OLED55C97LA

Seit geraumer Zeit darf ich einen LG OLED55C97LA mein Eigen nennen. Ich habe mich damals bewusst für den OLED von LG entschieden, weil er die volle Unterstützung für alle HDMI 2.1 Features bietet:

  • VRR – Variable Bildwiederholrate und Nvidia G-SYNC Kompatibilität (nicht im HDMI Standard)
  • Volle 48 GBit/s Bandbreite auf allen Ports
  • 120 Hz mit 12 Bit HDR
  • eARC für meinen AVR

Insbesondere der erste Punkt auf der Liste war mir besonders wichtig, weil ich den Fernseher auch von Zeit zu Zeit als Display für meinen PC nutzen wollte. Dank 12 ms Inputlag im Gamemode ist das auch durchaus brauchbar. Ich wollte aber auch VRR/G-Sync nutzen, aber Nvidia sei dank, hat meine 1080 Ti leider nur einen HDMI 2.0b Port, der kein VRR unterstützt. Nvidia hat aber gezeigt, dass es durchaus möglich ist, auf einem HDMI 2.0b Port VRR laufen zu lassen. Für die Geforce 20×0 und 16×0 kam ein Treiberupdate, was VRR auf dem HDMI Port aktiviert. Nur eben nicht für die 10×0 Serie.

Glücklicherweise hat so eine aktuelle Grafikkarte nicht nur HDMI Ports, von dem Anschluss ich persönlich sowieso nicht viel halte, sondern auch DisplayPort 1.4 Anschlüsse. Displayport 1.4 ist HDMI 2.0b deutlich überlegen und in etwas gleichauf was die Features von HDMI 2.1 betrifft. Lediglich 8k mit 60 Hz ist nicht möglich. Insbesondere ist VRR bei DisplayPort aber schon seit vielen Jahren ein Standard, der aus dem eDP (embedded, für Notebooks) stammt. Also hoffte ich auf einen aktiven Adapter von DisplayPort 1.4 auf HDMI 2.1 und tatsächlich ist so einer seit einiger Zeit in Entwicklung und gerade erschienen:

Der CAC-1085 Adapter von Club3D unterstützt tatsächlich sehr viele Features aus beiden Welten, aber leider kein VRR wie hier ein User berichtete, der direkt bei Club3D nachgefragt hat:

Aber immerhin scheint es den Entwicklern bei Club3D durchaus bekannt zu sein, dass das Feature für einige sicher das interessanteste ist. Allem Anschein nach kommt demnächst™ wohl ein Adapter, der dann auch VRR unterstützt. Also zocke ich weiterhin mit einer fixen Bildwiederholrate und erfreue mich an Artefakten. 🙂