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ND Filter + Steintürme

Als Neutraldichtefilter (ND) bezeichnet man Filter, die lediglich die Lichtmenge reduzieren. Dies kann z.B. sinnvoll sein, wenn man an einem sonnigen Tag Portraits schießen möchte, da man hier eine möglichst offene Blende wählen will, aber dann zu viel Licht auf den Sensor fällt. Für diesen Fall reicht meist ein einfacher ND 8 Filter, der lediglich 1/8 des verfügbaren Lichts passieren lässt, d.h. man kann die Blende um 8 Stufen vergrößern. Will man nun allerdings tagsüber z.B. 30 Sekunden und länger belichten, braucht man einen ND 1000 Filter. Letzterer ist vor einigen Wochen neu zu meiner Ausrüstung hinzugekommen. Beide Filter aufeinander geschraubt, bedeutet eine Verdunkelung um den Faktor 8000! D.h. statt einer 1/800’tel Sekunde, müsste ich 10 Sekunden belichten, um die gleiche Menge Licht einzufangen. Wie wirkt sich konkret aufs Bild aus? Wasser wird einfach wunderschön weich gezeichnet und wenn das Meer wellig ist, wird aus den Wellen ein Nebelschleier. Auch in der Stadt lässt sich dies nutzen, um Architektur zu fotografieren. Da sich die Menschen bewegen, werden sie auf dem Bild unsichtbar, sodass z.B. der Kölner Dom auf einmal wie ein Lost Place wirkt.

Ich habe die beiden Filter aufeinander geschraubt, um damit meine Steintürme abzulichten:

Mit beiden Filtern auf dem Objektiv, ist es unmöglich den Autofokus zu verwenden, bzw. über den Live View zu fokussieren. Daher ist das Fotografieren mit beiden Filtern eine ganz schöne Friemelei, man jedes Mal die Filter ab und wieder aufschrauben muss, um den Bildausschnitt und den Fokus zu kontrollieren. Aber ich finde, dass das Ergebnis definitiv die Arbeit wert ist.